Moskau, Nischnij Nowgorod, Jekaterinburg, Nowosibirsk, Krasjonarsk, Irkutsk - einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn fahren, davon träumt jeder Eisenbahnbegeisterte. Doch dieses Abenteuer ist noch zu steigern: ein findiger Russe schaffte es tatsächlich, einen kompletten Schlafwagen durch halb Europa bis an den Baikalsee zu bringen. Diese absolut einmalige Reise liess sich Eisenbahn-Romantik nicht entgehen und buchte zwei Schlafwagenabteile.
Reiseorganisator waren der Russe Anton Tarasov, der gerade sechs Jahre in Deutschland gearbeitet hat, und der deutsche Ingenier Matthias Meeh, der bei Siemens moderne Loks testet. Das Programm während der Fahrt war randvoll: Drehgestellwechsel in Brest (Weissrussland), zwei Bahnmuseen in Moskau, die viertägige Fahrt auf der Transsib und als Höhepunkt eine Dampfzugfahrt am Baikalsee entlang. Die beeindruckende Dampflok russischer Bauart zog den Schlafwagen auf der 80 km langen Museumsbahnstrecke direkt am See entlang bis zum Zielbahnhof Port Baikal. Dort präsentierte sich der grösste Binnensee der Welt, zugleich der größte Trinkwasserspeicher der Erde, an einem fast wolkenlosen Sommertag in seiner ganzen Pracht. Umrahmt von Bergen bis 2000m Höhe wirkt der Baikalsee wie ein gigantischer Alpensee. Viele Wanderer sind unterwegs und rasten mitunter an einem der vielen Picknickplätze am Ufer. Unzählige Tunnel und Brücken, sowie die Bahnhöfe aus Holz im typischen sibirischen Stil prägen die Strecke, die einmal ein wichtiger Teil der Transsibirischen Eisenbahn war und jetzt als russisches Kulturgut vor allem dem Tourismus dient. |
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